4Bibeln: Gesangbuch

Evangelisches Gesangbuch 388

  
EG 

388:0 O Durchbrecher aller Bande

388:1 O Durchbrecher aller Bande, der du immer bei uns bist, bei dem Schaden, Spott und Schande lauter Lust und Himmel ist, übe ferner dein Gerichte wider unsern Adamssinn, bis dein treues Angesichte uns führt aus dem Kerker hin.

388:2 Ist's doch deines Vaters Wille, dass du endest dieses Werk; hierzu wohnt in dir die Fülle aller Weisheit, Lieb und Stärk, dass du nichts von dem verlierest, was er dir geschenket hat, und es aus dem Treiben führest zu der süßen Ruhestatt.

388:3 Ach so musst du uns vollenden, willst und kannst ja anders nicht; denn wir sind in deinen Händen, dein Herz ist auf uns gericht', ob wir wohl von allen Leuten als gefangen sind geacht', weil des Kreuzes Niedrigkeiten uns veracht; und schnöd gemacht.

388:4 Schau doch aber unsre Ketten, da wir mit der Kreatur seufzen, ringen, schreien, beten um Erlösung von Natur, von dem Dienst der Eitelkeiten, der uns noch so hart bedrückt, ob auch schon der Geist zu Zeiten sich auf etwas Bessers schickt.

388:5 Haben wir uns selbst gefangen in der Lust und Eigenheit, ach so lass uns nicht stets hangen in dem Tod der Eitelkeit; denn die Last treibt uns zu rufen, alle flehen wir dich an: zeig doch nur die ersten Stufen der gebrochnen Freiheitsbahn!

388:6 Ach wie teu'r sind wir erworben, nicht der Menschen Knecht zu sein! Drum, so wahr du bist gestorben, musst du uns auch machen rein, rein und frei und ganz vollkommen, nach dem besten Bild gebild't; der hat Gnad um Gnad genommen, wer aus deiner Füll sich füllt.

388:7 Liebe, zieh uns in dein Sterben; lass mit dir gekreuzigt sein, was dein Reich nicht kann ererben; führ ins Paradies uns ein. Doch wohlan, du wirst nicht säumen, lass uns nur nicht lässig sein; werden wir doch als wie träumen, wenn die Freiheit bricht herein.

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